20.11. gegen 8 Uhr
Heute morgen haben wir es ein wenig eiliger, denn das Ziel ist der etwa 190 km entfernte "Slope Point", der südlichste Punkt des neuseeländischen Festlands. Dahinter kommt Richtung Süden nur noch der Südpol bzw. die Antarktis.
Wir verlassen also Dunedin und den Waitaki District auf dem SH1 nach Süden. Das Umland besteht zum grossen Teil aus Weiden für Rinder, Schaafe und Rotwild - kein Wunder, sind die Wiesen doch durch häufigen Niederschlag immer saftig grün. Wir haben aber mal wieder Glück und es hat Kaiserwetter
In Balclutha wechseln wir auf die Southern Scenic Route, die uns durch die
Catlins führt. Von dieser müssen wir leider schon bald wieder abbiegen und kommen über eine kleine Strasse bis zum Kaka Point. Ab da geht es nur noch über Schotterstrassen weiter. Doch das nehmen wir für diesen lohnenden Zwischenstop in Kauf:
Nugget Point Lighthouse, erbaut 1869.
Wie erwähnt quälen wir uns mal wieder einige km über Schotter. Doch mit dem Ziel vor Augen halten wir tapfer durch. Kurz vor dem Parkplatz sehen wir am Strand neben uns diesen kleinen Racker:
Oben am Leuchtturm hat man eine fantastische Aussicht, gut dass das Wetter so toll mitspielt.
Nach aussortieren sind es immer noch 60 Bilder von diesem super Fleckchen, bitte entschuldigt, aber die werde ich jetzt nicht alle hochladen
Wir machen uns nach halbstündigem Aufenthalt wieder auf die Socken, zurück auf die Southern Scenic Route (SH92). Nach ein paar km müssen wir diese schon wieder verlassen und wieder über eine Gravel Road (also Schotterstrasse) rattern.
Leider die einzige Möglichkeit, um zu den Purakaunui Falls zu gelangen.
Diese liegen 10 Minuten Fussweg vom Parkplatz entfernt in einem Regenwald, leicht über den gut ausgebauten Weg zu erreichen. Ausgerechnet hier ist dann der Platz meiner SD Karte für Videos verbraucht.
Aber auch die Bilder dürften zeigen, wie schön diese 20 m hohen Fälle sind:
Wir folgen der Schotterstrasse weiter, anstatt zurück zu fahren. Bald sind wir wieder auf dem SH92 und halten ziemlich müde auf Waikawa zu, wo wir nahe des Slope Point übernachten wollen.
Der Platz ist zwar nicht der schönste oder gar gepflegteste, aber dafür direkt am Meer und mit ca. 9 EUR inkl. Strom günstig.
Es ist allerdings erst 16 Uhr und nach einer Pause sind wir wieder fit genug, uns den Strand um die Ecke anzusehen. Hier sollen ab 17:30 Uhr Gelbaugenpinguine an Land kommen, so sagt uns der Campingplatzbetreiber. Heute ist es allerdings nur einer, und er wird bereits von 15 Menschen erwartet. Davon lässt er sich aber nicht beeindrucken, hüpft und watschelt, begleitet vom Piepsen der Kameras rings herum, auf eine Stelle am Rand der Felsenküste zu und verschwindet im Unterholz.
Auf diesen Moment scheinen die Sandflies nur gewartet zu haben, denn sie fallen in Schwärmen über die Besucher her und beissen auch mich in den Arm - tut ganz schön weh, nicht so wie unsere heimischen Mückenstiche, die bloss etwas jucken !
Da es noch hell ist, entscheiden wir uns, heute noch zum Slope Point zu fahren und somit alle Gravel Roads dieses Urlaubs hinter uns zu bringen. Denn der Weg dorthin führt natürlich über eben solche. Die 16 km pro Strecke sind natürlich mal wieder kein Vergnügen, lohnen sich aber genauso wie der Weg zum Nugget Point.
Am kleinen, ausgeschilderten Parkplatz stellen wir das eingestaubte, malträtierte WoMo ab. Das Hinweisschild schickt uns durch ein Schaafgatter und dann einen in die Weiden getrampelten Pfad entlang. 10 Minuten später stehen wir am südlichsten (und reichlich windigen) Punkt der Südinsel und sehen sogar
Stewart Island.
Ist zwar auch nur irgend ne Klippe, aber es ist ein wahnsinns Gefühl, an diesem Ort zu stehen.
Dann wird es auch langsam dunkel und wir rumpeln die Schotterstrasse zurück zum Campingplatz in Waikawa, halten nochmal an dem Strand an, wo die Pinguine kommen sollen, aber dort ist nichts zu sehen ausser diesen verdammten Sandflies - also schnell weg und ab ins Bett, morgen steht wieder einiges an Fahrerei an